Münchner Taxizentrale stuft Taxis mit Uber-Werbung zurück
IN MÜNCHEN VERMITTELT UBER SEIT KURZEM AUCH TAXIS. DIE TAXI MÜNCHEN EG REAGIERT DARAUF NUN MIT EINER NACHRANGIGEN FUNKVERMITTLUNG ALL JENER TAXIS, DIE MIT AUSSENWERBUNG FÜR UBER UNTERWEGS SIND
Mitte März hatte der Plattformvermittler Uber bekanntgegeben, dass er in der bayerischen Landeshauptstadt auch Taxis über die Uber-App vermittle. Passend zur Pressemeldung wurde ein Foto mitgeschickt, auf dem ein Taxi in Hellelfenbein zu sehen ist, das an den Türen Außenwerbung von Uber zeigt.
Die meisten der Uber-Partner nutzen für ihre Taxis neben der Uber-App auch die Funkeinrichtungen der beiden Zentralen Taxi München eG und / oder IsarFunk. Sie versuchen, durch eine möglichst breite Auswahl an Vermittlern möglichst viele Fahrten zu bekommen. „Leider müssen wir feststellen, dass einige Unternehmer und Fahrer - ohne Rücksicht auf Verluste - diesen Plattformen eine Möglichkeit bieten, die Fahrgäste aus dem Taxigewerbe ins taxiähnliche Mietwagengewerbe zu tragen“, heißt es dazu seitens der Taxi München eG.
Das gilt ganz besonders für diejenigen Taxiunternehmen, auf deren Fahrzeugen nun auch noch Werbung von Uber zu sehen ist. „Sie servieren die Taxifahrgäste auf einem silbernen Tablet an ortsfremde Mietwagen.“
Die Taxi München eG berichtet von einer großen Empörung der eigenen Mitglieder und der Bitte an die Genossenschaft, gegen jene Kollegen vorzugehen. Genau das soll nun passieren, indem die Taxi München eG zum 1. Mai 2023 die Vermittlungsprozedur umstellt. „Fahrzeuge mit der Außenwerbung von Vermittlungsplattformen werden in der Priorisierung eine nachrangige Rolle spielen“, kündigte der Vorstand an. Man wolle künftig bei der Fahrtenvermittlung alle Fahrzeuge ohne Außenwerbung oder mit neutraler Werbung vorrangig bewerten. Ebenso bevorzugt werden auch Taxis, die eine Werbung für die App Taxi Deutschland oder für eine reine Taxizentrale wie die Taxi München eG oder auch IsarFunk fahren. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Taxis mit Uber- oder Free-Now-Werbung künftig in der Vermittlungspriorisierung nach hinten rutschen.
Ein Mitglied des Genossenschaftsvorstands betonte gegenüber Taxi Times, dass man kein Taxi mit Uber-Werbung von der Vermittlung ausschließen werde. „Wir können keinem Mitglied verbieten, auch noch mit anderen Vermittlern zusammenzuarbeiten. Wir können aber unmöglich diejenigen Mitglieder, die sich durch Ihre Außenwerbung für Plattformanbieter taxischädlich verhalten, auf eine Stufe mit all den anderen rechtschaffenen Mitgliedern stellen.“
Jh/Taxi Times
Credit: Uber